Zinkmangel: Gefahr für Mensch und Tier

Zink beeinflusst die essentiellen Funktionen des Stoffwechsels der meisten Organismen. Eine aktuelle Studie zeigt die Gefahren von Zinkmangel auf.

Die Versuchsreihe belegt, dass selbst ein leichter Zinkmangel bei Tieren die Verdauungsaktivität der Bauchspeicheldrüse hemmt und sich die Verdauung bereits in diesem frühen Stadium signifikant verschlechtert. Die Studie von Daniel Brugger vom Lehrstuhl für Tierernährung der TUM ist gerade im British Journal of Nutrition erschienen. Die Ergebnisse führt Brugger auf eine Versuchsreihe mit Ferkeln zurück. Doch auch auf Menschen hat ein Mangel an Zink Auswirkungen.

Folgen für Mensch und Tier
"Ein klinischer Zinkmangel in der Natur kommt weder bei Tieren noch bei Menschen wirklich auf", erklärt Brugger. Durch eine ausgewogene Ernährung wird Zink aufgenommen. Erst einseitige Nahrung mit zu wenig Zinkgehalt verändert den natürlichen Zinkhaushalt.

Für Tiere gilt: Bauchspeicheldrüse braucht Zink zur Verdauung
Die Bauchspeicheldrüse ist die Schaltzentrale für die Nahrungsverdauung und eine ausgeglichene Energiebilanz im Körper. Von ihr wird bei gesunden Lebewesen Zink in den Magen-Darm-Trakt gepumpt, um dort ein gleichbleibendes Niveau des Spurenelements zu halten. Im Gegensatz dazu reduziert der Organismus bei Zinkmangel seine Zinkausscheidung über die Bauchspeicheldrüse auf ein Minimum. Da die Futterverdauung für heranwachsende Nutztiere von enormer Bedeutung ist und gerade die ersten Wochen nach dem Absetzen von der Mutter die entscheidenden sind, ist das Wohlbefinden eines Tieres in dieser Zeit ein für Landwirte nicht zu unterschätzender Faktor. "Wir belegen nun, dass der Gehalt an Verdauungsenzymen in der Bauchspeicheldrüse in direktem Zusammenhang mit dem Zinkstatus des gesamten Organismus steht", erläuter Brugger seine Studie - "selbst kurze Phasen der Zinkmangelernährung sollten deshalb bei Nutztieren wie Schweinen nicht auftreten."

Für Menschen gilt: Zu wenig Zink reduziert die Immunabwehr
Der Wissenschaftler fügt hinzu: "Wenn wir aufgrund der Nähe der Organismen dieses Ergebnis ebenso auf den menschlichen Körper übertragen, müssen wir schlussfolgern: Öfter mal ein Ei kann nicht schaden!" Er empfiehlt Veganern oder Vegetariern sowie älteren Menschen deshalb besonders auf ihre Versorgung mit Zink zu achten, weil ein subklinischer Zinkmangel beim Menschen unter anderem mit erhöhten Entzündungswerten im Blut und einer reduzierten Immunabwehr in Verbindung gebracht wurde.

Quelle:
Daniel Brugger and Wilhelm M. Windisch: Subclinical zinc deficiency impairs pancreatic digestive enzyme activity and digestive capacity of weaned piglets; British Journal of Nutrition
27.05.2016

http://dx.doi.org/10.1017/S0007114516002105

http://journals.cambridge.org/action/displayAbstract?fromPage=online&aid=103...